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15.08.2023

Indesee Workshops:
Mehr als 100 Stimmen zur „Zwischenlandschaft“

Am 12. und 13. August zeigte die indeland GmbH den aktuellen Stand der Indesee-Planung und beriet gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, wie die Böschungsbereiche der Tagebauränder ab 2030 genutzt werden sollen. Schon am Donnerstag zuvor hatten Schülerinnen und Schüler der Goltstein-Schule in Inden dem Planungsteam ihre Ideen mitgegeben.

Bei den Workshops ging es um vielfältige Fragen: Wann wird der Zugang zum Indesee an welchen Stellen des heutigen Tagebaus geöffnet? Wie werden sich die Dörfer am Tagbaurand zum künftigen See hin entwickelt? Wie werden Gäste von außerhalb zum großen Strandbad zwischen Lucherberg und Merken geleitet?

„Insgesamt haben wir in den vergangenen Tagen weit über 100 Vorschläge und Anregungen zur Gestaltung der ,Zwischenlandschaft‘ gesammelt“, sagte Jens Bröker, Geschäftsführer der indeland GmbH, und zog ein positives Fazit der Workshops. „In der Diskussion wurde schnell deutlich, dass es unterschiedliche Ansprüche und Bedarfe gibt. Jetzt kommt es darauf an, die Planung vor Ort zu verankern und dabei eine gute Balance der unterschiedlichen Nutzungen zu erreichen.“

Bürgerschaft wirkt an Planung mit 

Der Bürgermeister der Gemeinde Inden, Stefan Pfennings, zeigte sich erfreut über die rege Beteiligung an den Workshops. „Planung ist eben nicht nur etwas für Planerinnen und Planer, sondern auch für Bürgerinnen und Bürger“, sagte er und ermunterte dazu, möglichst viele Ideen einzubringen: „Sie sind die Expertinnen und Experten für ihre Heimatorte und deshalb ist ihre Sichtweise so wichtig.“

Auf einer großen Karte konnten die Teilnehmenden verschiedene Nutzungsmöglichkeiten platzieren
Stefan Pfennings, Bürgermeister der Gemeinde Inden
Jens Bröker, Geschäftsführer der indeland GmbH
Peter Weber, Tagebauplaner der RWE Power AG, im Gespräch
Clas Scheele, RMP.SL, notiert Anregungen
Regina Dechering (Mitte) im Gespräch mit Teilnehmenden am Tagebau-Aussichtspunkt

Alle Ideen werden ausgewertet

In den kommenden Wochen wird das Planungsteam alle Vorschläge sichten und gruppieren. Im Oktober ist ein weiterer Workshop mit Fachleuten geplant. Gemeinsam mit der Gemeinde Inden, der Stadt Düren, den zuständigen Genehmigungsbehörden und dem Bergbauunternehmen RWE Power werden die indeland GmbH und das beauftragte Planungsbüro RMP.SL dann abwägen, welche Ideen sich wie realisieren lassen. Der Ende 2023 erreichte Planungsstand für die Zwischennutzung bildet dann die Grundlage für die folgende formale Planung der einzelnen Teilbereiche.

Die im Rahmen der Workshops diskutierten Pläne zur „Zwischenlandschaft“ können von der Internet-Seite der indeland GmbH unter www.indeland.de/indesee heruntergeladen werden. Bis zum 31. August haben alle Interessierten über diese Website zudem noch Gelegenheit, ihre Ideen und Anregungen über einen Online-Fragebogen einzureichen. Auch eine formlose Einsendung per E-Mail an indesee@indeland.de ist möglich.

Workshops an drei Orten

Zwei Informations- und Diskussionsworkshops fanden im Restaurant am Indemann statt und einer im Dorfgemeinschaftshaus in Schophoven. Zunächst fuhren die Teilnehmenden gemeinsam in einem Bus zu Aussichtspunkten am Tagebau und Lucherberger See. Bei diesen Ortbesichtigungen informierte das Planungsteam über die aktuellen Vorüberlegungen und Pläne zur Nutzung der „Zwischen­landschaft“. Der Blick in die Landschaft des heutigen Tagebaus führte allen Anwesenden die gewaltigen Dimensionen des künftigen Indesees vor Augen. Als Basis für die sich anschließenden Workshops dienten Pläne und Karten, die den schrittweisen Fortschritt des Füllzustand bis zum Jahr 2055 zeigen.

Zu Beginn der Diskussion wiesen Clas Scheele und Thomas Kißmann von RMP.SL  auf einige Spielregeln hin, die durch das Bergrecht vorgegeben sind. So steht eine 100 bis 150 Meter breite Sicherheitszone am Tagebaurand während der gesamten Zwischennutzungsphase noch unter Bergaufsicht und aus Sicherheitsgründen bleiben große Bereiche der unteren Böschungen noch viele Jahrzehnte gesperrt. Dennoch wird es ab 2030 sichtbare Veränderungen geben: In Schophoven wird etwa der Schutzwall, den es heute Richtung Tagebau gibt, weitgehend entfernt – eine Ausnahme bildet der Tagebau-Aussichtspunkt. Und schon in den nächsten Jahren modelliert RWE aus dem Abraum des Tagebaus das künftige Hafenbecken vor Schophoven. Im Jahr 2035 wird es dann möglich sein, auf Serpentinenwegen über gut 50 Meter breite Rampe und Ponton-Anlagen vom heutigen Tagebaurand bis zum aufsteigenden Wasserspiegel zu gelangen.

Videos

Stimmen zu den Workshops am 12. und 13. August 

Vielfältige Anregungen der Bevölkerung

Die Teilnehmenden der drei Workshops in Inden gaben dem Planungsteam viele weitere Fragen und Anregungen mit:

  • Wie groß dürfen die neuen Häuser am Indesee werden?
  • Wie kommen Menschen, die auf Rollstühle angewiesen sind, über die Sandflächen zum Wasser?
  • Kann man den Menschen aus den Orten ein Vorkaufsrecht für die Baugrundstücke einräumen, die Richtung Indesee entstehen?
  • Können Nistplätze für Störche oder Reitwege geschaffen werden?
  • Welche Böschungsbepflanzung könnte die Abhänge am besten stabilisieren?
  • Können im Hafenbecken Spielmöglichkeiten als Zwischennutzung geschaffen werden?
  • Wie kann man vermeiden, dass es direkt am See Durchgangsverkehr gibt?
  • Kann man einen Dorfladen und Gastronomie schaffen? Kann es eine Seepromenade geben?

Diese und weitere Fragen diskutierten die Teilnehmenden in mehreren Gruppen sehr angeregt untereinander sowie mit dem Planungsteam.

Fotos

Impressionen von den Workshops am 12. und 13. August 2023 

Der Workshop in Schophoven begann am Tagebau-Aussichtspunkt.
Der Workshop fand im Dorfgemeinschaftshaus Schophoven statt
Svenja Zeimetz (indeland GmbH, r.) im Gespräch
Clas Scheele (RMP.SL, r.) im Gespräch
Regina Dechering (Mitte) im Gespräch mit Teilnehmenden am Tagebau-Aussichtspunkt
Stefan Pfennings, Bürgermeister der Gemeinde Inden

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