
Herr König, im Töpfereimuseum wird derzeit umgebaut. Was können Besucherinnen und Besucher derzeit sehen?
Gerold König: Leider haben wir im Zuge der Neugestaltung der Dauerausstellung größere Schäden im oberen Teil des Gebäudes und an der Giebelwand entdeckt. Die beiden Obergeschosse sind daher aktuell gesperrt, das Erdgeschoss ist jedoch weiterhin zugänglich. Dort präsentieren wir in vier Räumen zurzeit eine spannende Ausstellung, in der wir auf anschauliche Weise 1200 Jahre Töpferhandwerk in Langerwehe erklären und darstellen.
Außerdem gibt es immer Sonderausstellungen im Museumsanbau. Was ist dort aktuell zu sehen?
Noch bis zum 5. Mai zeigen wir Salzglasuren des international bekannten Keramikkünstlers Bodo Röder sehen. Danach folgt dann eine Ausstellung mit Werken des Aachener Malers Jupp Linssen.
Die Neugestaltung der Dauerausstellung ist aufgrund der anstehenden Baumaßnahmen vorerst gestoppt. Wann rechnen Sie mit der Wiedereröffnung?
Die Ausbesserung der Tragbalken im Dach- und Obergeschoss sowie die Reparatur der Giebelwand wird nach ersten Schätzungen 1,2 Millionen Euro kosten. Eine Zusage des Bundes über 650.000 Euro haben wir bereits erhalten. Wir sind gerade dabei, verschiedene Gutachten erstellen zu lassen, um auch Geld von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zu bekommen. Sobald die Finanzierung steht, rechnen wir mit einer Bauzeit von drei Jahren.
Zu den attraktiven Angeboten des Töpfereimuseums zählen die Töpferkurse für Kinder und ihre Eltern. Gibt es die auch weiterhin?
Ja, das umfangreiche museumspädagogische Programm läuft weiter. Die Kurse werden sehr gut nachgefragt. Wir bieten verschiedenste Werkstattkurse an, nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Über das Töpfern wollen wir immer auch ein wenig Geschichte dieser Region vermitteln.
Warum gibt es überhaupt ein Töpfereimuseum in Langerwehe?
Langerwehe ist vor mehr als tausend Jahren unter anderem durch das Töpferwesen entstanden, das es oben auf dem Rymelsberg gab. Der Ort liegt an der „Kaiserroute“ zwischen Frankfurt und Aachen. Hier ist Ton abgebaut worden. Die Menschen haben Keramik hergestellt und verkauft. So ist Langerwehe ein Töpferort geworden.
Detektivtour auf den Spuren der alten Töpfer
Am Sonntag, den 27. April, gibt es im Töpfereimuseum Langerwehe eine spezielle Museumsführung des indeland Tourismus für Kinder ab 6 Jahren: Wie war das Leben damals? Was nutzte man im Mittelalter statt Plastikdosen zum Aufbewahren? Eltern und Kinder erhalten bei der Führung Antworten auf diese Fragen. Anmeldungen zu dieser Führung durch das Töpfereimuseum können online erfolgen.
