
Die wichtigsten Fragen und Anworten zum indeland
Wenn vom „indeland“ die Rede ist, dann ist damit die Region um den heutigen Tagebau Inden gemeint. Vor gut 20 Jahren haben sich die Städte und Gemeinden hier erstmals mit der Frage auseinandergesetzt, was nach dem Ende der Braunkohleförderung passiert. Dabei ging es nicht nur darum, wie sich das „Loch“ vor der eigenen Haustür füllen lässt. Spannender war schon damals, die einzigartigen Chancen in den Blick zu nehmen, die sich durch den anstehenden Strukturwandel ergeben.
Dem indeland gehören sieben Kommunen und der Kreis Düren an. Im Jahr 2006 legten Aldenhoven, Eschweiler, Inden und Jülich mit der Gründung der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH (EwiG) den Grundstein der interkommunalen Kooperation. 2010 traten die Kommunen Langerwehe, Linnich und Niederzier bei.
Die Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH vertritt die gemeinsamen Interessen der Gesellschafterkommunen. Sie setzt Impulse, bündelt Expertise und managt Projekte. Zu ihrem Kerngeschäft zählen die Organisation der interkommunalen Zusammenarbeit sowie die Ausarbeitung einer Strategie für eine nachhaltig wirksame Regionalentwicklung. Als gemeinnützig handelnde Gesellschaft fördert sie das gesellschaftliche Miteinander und baut ein positives Image der Region auf.
Die Ziele des indelandes leiten sich aus dem Masterplan indeland 2030 ab. Er bildet neben dem Gesellschaftervertrag der EwiG die gemeinschaftlich beschlossene Grundlage für die interkommunale Zusammenarbeit. Im Masterplan sind das Leitbild und die Leitlinien sowie die unterschiedlichen Handlungsfelder definiert. Im Fokus steht dabei die Neugestaltung der Bergbaufolgelandschaft.
Die Schließung des Tagebaus Inden im Jahr 2030 ist seit Langem absehbar. Durch den 2020 beschlossenen früheren Kohleausstieg ändern sich bestehende Pläne im indeland zwar nur geringfügig. Aber im Rheinischen Revier wirken sich die Beschlüsse sehr nachhaltig aus. Für die gesamte Region beginnt mit dem Ende der Braunkohleförderung ein neues Zeitalter: Aus den Tagebauen werden große Seen. Dieser Wandel bedeutet eine Herausforderung, denn an der Braunkohle hängen bis heute viele Arbeitsplätze.
Die Braunkohle prägt nicht nur das Gesicht der Region, sondern auch ihre Wirtschaftsstruktur seit vielen Generationen. Jetzt steht das indeland vor einer strategischen Neuorientierung. In den Städten und Gemeinden müssen möglichst schnell neue Arbeitsplätze entstehen. Grob gerechnet steht im Rheinischen Revier hinter jedem Megawatt Kraftwerksleistung, das in den kommenden Jahren vom Netz genommen wird, ein Arbeitsplatz.
Um neue Jobs für die im indeland betroffenen Menschen zu schaffen, braucht es mehr Unternehmen und Investitionen in der Region. Die Städte und Gemeinden entwickeln daher seit einigen Jahren gemeinsam neue Gewerbe- und Industriegebiete. Von besonderer Bedeutung im indeland sind zum einen der bisherige Kraftwerkstandort Weisweiler an der A4, der zukünftig zum zentralen „Industriedrehkreuz“ werden soll, und profilierte Gewerbegebiete, wie der Campus
Aldenhoven oder der Brainergy Park Jülich, die viel Potenzial für zukunftssichere Arbeitsplätze bieten.Mit dem „Braunkohlenplan Inden II“ wurde 2009 entschieden, die Tagebaugrube nach der Schließung mit Wasser zu befüllen. Der Grund dafür war ein Gutachten, das aufzeigte, dass ein See sich langfristig positiver auf die Entwicklung der Region auswirkt als eine Verfüllung mit Erde. Es wird zwar mehrere Jahrzehnte dauern, bis der Indesee vollständig gefüllt ist. Aber die Aussicht auf die neue Lebensqualität bereits in der Phase der Zwischennutzung ab 2030 macht die Region zwischen Aachen und Köln schon heute zu einem attraktiven Ort zum Wohnen und Arbeiten.
Wenn alles gut läuft, kann es 2050 im indeland tatsächlich so aussehen wie auf den Zukunftsbildern der Entwicklungsgesellschaft. Dann gibt es hier einen großen blauen See zum Schwimmen und Segeln inmitten einer weitläufigen grünen Landschaft. Das Braunkohlerevier wandelt sich zum neuen „Raum für Menschen“ mit zukunftssicherer Arbeit und vielen Möglichkeiten zur kreativen Freizeit- und Lebensgestaltung.