
Einen Aufbruch verspürt man schon: Wir werden größer. Wir werden mehr. Wir werden bunter. Ich bin seit 2017 im Lenkungskreis für das Integrierte Handlungskonzept (InHK) für die Neugestaltung der Jülicher Innenstadt. Es wurde viel Geld in die Hand genommen, um eine tolle Gestaltung zu erreichen. Der Marktplatz wird bald eingeweiht und die Arbeiten auf dem Kirchplatz sollten im Sommer zu Ende sein. Während der Bauphase bedeutete das natürlich Umsatzverluste für den Einzelhandel in der Innenstadt. Aber im nächsten Jahr können wir auf dem Kirchplatz voll durchstarten. Der Platz wird viel schöner, man kann ihn besser nutzen und bewerben. Bis zum Start der Befüllung des Indesees 2030 wird die Veränderung der gesamten Innenstadt abgeschlossen. Bis dahin will Jülich ja auch die Einwohnerzahl auf mehr als 40.000 Personen steigern. Mein Eindruck ist: Jülich steht derzeit auf zwei gesunden Füßen und mit dem Ausbau der Innenstadt können wir wieder weit nach vorne blicken.
Wenn der Indesee kommt, wird es sicher attraktiv sein, ein Haus am See zu haben oder hier in der Region seine Freizeit zu verbringen. Das wird die regionale Wirtschaft ankurbeln. Natürlich muss man mit dem Ende des Braunkohleabbaus in der Region auch für neue Arbeitsplätze sorgen. Mit dem Brainergy Park Jülich hat man da sicher einen ersten Schritt in die richtige Richtung gemacht. Das führt vielleicht nicht zu einer vollständigen Kompensation, aber es bleiben ja noch viele Aufgaben, zum Beispiel beim Rückbau der großen Braunkohlebagger oder bei einer neuen Nutzung des Kraftwerks Weisweiler. Ich bin sicher, dass in der Region auch künftig viele Leute beschäftigt sein werden, die dann hoffentlich auch in Jülich einkaufen und essen gehen.
Wir liegen in Jülich sowohl an der Via Belgica als auch am Rur-Raduferweg. Da würde ich mir einen weiteren Ausbau und eine bessere Beschilderung wünschen. Man sollte unsere Region touristisch noch weiter nach vorne bringen. Einige Sachen wie der Brückenkopf-Park funktionieren gut. Wir müssen den Wandel mitmachen und die Kaufleute sind auch gerne dazu bereit. Wenn weniger Autos in die Stadt sollen, muss der Öffentliche Nahverkehr ausgebaut werden. Das geht nur interkommunal. In Sachen Mobilität hat das indeland noch viel Potenzial. Im Moment können wir in der Innenstadt auf gar keinen Fall auf das Auto verzichten, weil viele Kunden von außerhalb sonst nicht zu uns kämen.
Mein Weg führte mich übrigens vom Kellner zum Inhaber. Ich bin klassischer „Muttkrat“, also geborener Jülicher. Ursprünglich habe ich Bankkaufmann gelernt und danach studiert. Ab 2004 kellnerte ich während meines Studiums im Restaurant „Liebevoll“ und im Jahr 2007 hat mich der damalige Inhaber des Restaurants und des darüber liegenden Stadthotels gefragt, ob ich das „Liebevoll“ übernehmen wolle. Die Werbegemeinschaft Jülich vertritt überwiegend Einzelhändler. Dort bin ich auch schon bald 20 Jahre aktiv. Wir erarbeiten gemeinschaftlich Projekte, um Jülich nach vorne zu bringen. Davon profitieren wir alle, auch die Gastronomen.
Kontakt
Benjamin Loevenich
Werbegemeinschaft Jülich e.V.
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