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20.12.2024

indeland persönlich:
Dagmar Leonards

Die Architektin Dagmar Leonards hat zahlreiche Familien aus dem ganzen Rheinischen Revier im Rahmen ihrer Umsiedlung beim Bau eines neuen Hauses begleitet. Heute führt sie Interessierte durch das neue Inden/Altdorf und zeigt auf, welche Relikte aus den abgebaggerten Orten dort noch zu finden sind.
Dagmar Leonards, indeland-Guide

„Du lebst in Inden – da am Loch?“ Das haben mich die Leute früher oft gefragt, die sich hier nicht gut auskennen. Das fand ich ganz furchtbar. Es hat mich immer geärgert und so bin ich dazu gekommen, mich genauer mit der Ortsgeschichte zu befassen und Führungen durch Inden/Altdorf anzubieten. In Würselen bin ich aufgewachsen und habe in Aachen Architektur studiert. Nach Inden bin ich im Jahr 1993 gekommen, denn mein Mann ist ein waschechter Indener. Ich übe meinen Beruf freiberuflich aus und die Führungen durch Inden/Altdorf sind ein Hobby, das ich mit viel Engagement betreibe.

Bevor sie umgesiedelt wurden, waren die Dörfer Inden und Altdorf nicht so eng verbunden. Dem lagen lang zurückliegende Ereignisse zugrunde. Im neuen Ort hatten solche Befindlichkeiten dann keinen Platz mehr und man musste sich zusammenraufen. Viele Vereine aus den beiden Orten haben auch miteinander fusioniert, weil sie anders gar nicht überleben konnten. Mittlerweile sind die Indener und die Altdorfer ganz gut zusammengewachsen.

In meinem Beruf habe ich seit 2005 im Bereich der Umsiedlung gearbeitet. Die Umsiedlung in Inden/Altdorf war da ja schon abgeschlossen, aber ich war beispielsweise in Pier, Manheim, Morschenich und Erkelenz tätig. Für die Leute, die umsiedelten, war ich einer der ersten Kontakte, weil ich in ihren Häusern den Altbestand erfasst habe. Diese Erfassung bildete dann die Grundlage für Gutachten. Von Fall zu Fall habe ich die Leute auch weiter begleitet und einige neue Häuser in den umgesiedelten Orten geplant und gebaut.

Die Stadtplanung von Inden finde ich sehr gut gelungen. Man hat sich an die Struktur der alten Dörfer Inden und Altdorf angelehnt und einzelne Merkmale übernommen, wie zum Beispiel eine geschlossene Bauweise an der Rathaus- und Hauptstraße. Die Häuser wurden aneinandergebaut und man hat Giebel zugelassen. Dadurch wurde das Ortsbild interessant. Aber auch einzelne Relikte wie Wegekreuze oder ein Teil der Mauer des evangelischen Friedhofs sind aus dem alten Ort mitgekommen. Andere umgesiedelte Orte sind normale Neubaugebiete geworden, ohne diesen dörflichen Charakter wie in Inden.

Den Strukturwandel habe ich immer als spannend empfunden. Man sieht eine Landschaft in einer ständigen Veränderung. Es hat mich immer interessiert, wie so etwas gemacht wird. Wenn man hierherkommt, auf den Aussichtsturm Indemann geht und von dort herunterschaut, dann sieht das heute garantiert anders aus als vor fünf Jahren, vor drei Jahren oder vor einem Jahr. Und mit dem Wandel wird es auch in Zukunft so weitergehen. Wenn man dann ein Jahr später wieder hierherkommt, wird man eine neue Entwicklung sehen. Es ist nicht statisch hier. Das ist das Faszinierende an diesem Ort und der künftigen Entwicklung rund um den Indesee.

Kontakt
Dagmar Leonards
c/o indeland Tourismus e. V.
Bismarckstraße 16
52351 Düren
TELEFON: 02421 221084112
E-MAIL: info@architekturbuero-leonards.de

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