Den 2,3 Kilometer lange Wanderweg haben die RWE Power AG und die Gemeinde Inden gemeinsam geplant und umgesetzt. Beim Einstieg in den Wanderweg in der Nähe der Straße „An der Waagmühle“ weist eine Infotafel den Verlauf im Detail aus. Im Gelände wird der Weg durch Holzpflöcke mit einem roten Indemann als Wegweiser markiert. Die Route wurde nicht zufällig gewählt: Im Laufe der Jahre hat sich die Alte Kippe zu einem beliebten Ort für Spaziergänger und Wanderer entwickelt. Bereits seit dem Frühjahr gibt es an einem Aussichtspunkt auf der Anhöhe zwei Bänke mit Tischen und eine Infotafel.
Abraumhalde aus dem frühen Braunkohleabbau
„Die Alte Kippe ist seit langem ein fester Bestandteil unserer Heimatgemeinde“, erläutert der Indener Bürgermeister Stefan Pfennings. Er verweist auf die lange Tradition des Braunkohleabbaus in Inden: „Bereits im Jahr 1821 hat der Freiherr von Goltstein hier die erste Braunkohle abbauen lassen.“ Gegen Ende des Ersten Weltkriegs hat der damalige Bergbaubetrieb „Gewerkschaft Lucherberg“ mit dem Aufschluss eines neuen Tagebaus im Südosten von Lucherberg begonnen. An seiner Stelle lag bis vor kurzem der Lucherberger See, dessen Wasser RWE inzwischen wegen der Beanspruchung durch den aktuellen Tagebau abgelassen hat. Vor hundert Jahren wurde die Kohle mit einer Kettenbahn zu einer Brikettfabrik transportiert. Den Abraum lud man in direkter Nähe ab. So entstand die etwa 600 Meter lange Alte Kippe. Sie ist somit eine Art Miniaturausgabe der Sophienhöhe.
Flyer „Wandern am Indemann“
„Für uns in der Gemeinde Inden ist die Eröffnung des neuen Wanderwegs vom Freizeitzentrum Indesee bis zur Alten Kippe ein besonderer Augenblick“, erklärte Bürgermeister Pfennings jetzt bei der Eröffnung des Wegs: „Vom Freizeitzentrum Indemann werden künftig Wanderwege in alle vier Ortsteile von Inden führen, die auf dieser Seite das Tagebaus liegen, nämlich Frenz, Lamersdorf, Inden/Altdorf und Lucherberg.“
Die vier Wege werden auch im neuen Flyer „Wandern am Indemann“ beschrieben. Die Gemeinde plant außerdem, alle lokalen Wanderwege bei der Routenplaner-App Komoot einzupflegen, damit sich alle Interessierten auch ohne die Beschilderung gut zurechtfinden. Auch auf der Website des indeland Tourismus e. V. (www.indeland-erleben.de) wird der Weg eingestellt.
Infotafel zur Zukunft des Kraftwerks Weisweiler
Eigentümer der Alten Kippe ist die RWE Power AG. Einige hundert Meter vom Aussichtspunkt auf der Alten Kippe entfernt hat der RWE-Forstbetrieb auf einer Wiese am Rand des Wanderwegs ein Bienenhotel aufgestellt und einen Apfelbaum gepflanzt. Michael Eyl-Vetter, der Leiter der Sparte Tagebauentwicklung von RWE Power, sagte: „Ich bin froh, dass wir hier ein Stück Natur zugänglich machen, das sich sehr gut in die Erholungslandschaft rund um den künftigen Indesee einfügt. Das haben wir gerne gemacht und wir hoffen, dass dieses Angebot viel genutzt wird, damit man sich im indeland einfach wohlfühlt.“ Auf der Infotafel am Aussichtspunkt auf der Alten Kippe erfährt man auch etwas über die Geschichte und die Zukunft des Kraftwerks Weisweiler: „Wir wollen das Kraftwerk nach Ende des Braunkohleabbaus zu einem wasserstofffähigen Gas-und-Dampfturbinenkraftwerk umbauen“, erläutert Eyl-Vetter. Er freue sich über das positive Feedback zu diesen Plänen aus der Bevölkerung. So bleibe Inden auch langfristig „ein Standort voller Energie“.