„Die Dimensionen des Tagebaus verdeutlichen die Größenordnung, in der die bauliche Planung des Seeumfelds stattfindet“, erläuterte Jens Bröker, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH, die einmaligen Chancen, die sich nach der Schließung des Tagebaus für die Region ergeben. „Die Bedeutsamkeit der Entwicklung im indeland, die mit dem Start der Befüllung in weniger als acht Jahren konkret wird, geht weit über die Grenzen des Reviers hinaus. Für die Akteurinnen und Akteure auch auf Landesebene ist es wichtig, sich persönlich vor Ort einen Eindruck verschaffen zu können.“
Natur- und Ressourcenschutz im Fokus
Neben Schophoven mit Gut Müllenark und dem hier geplanten ressourcenschonenden Modellquartier interessierten sich die Gäste insbesondere für die Perspektiven der Goltsteinkuppe mit dem Indemann und das bereits entstehende Naturschutzgebiet im nördlichen Bereich des Indesees. Vertreter von RWE Power erläuterten an den verschiedenen Standorten den aktuellen Stand der Rekultivierung sowie die für die nächsten Jahre geplanten Fortschritte.
„Bei der Inwertsetzung handeln wir hier in enger Partnerschaft mit den unterschiedlichen Akteuren in der Region. Wir wollen mit der Wiedernutzbarmachung und darüber hinaus wichtige und langfristig wirksame Beiträge zur Zukunft der Region leisten“, sagte Michael Eyll-Vetter, der bei RWE Power für die Bergbauplanung verantwortlich ist. Dabei spielt auch der Hochwasserschutz eine bedeutsame Rolle. Nach den starken Regenfällen war Mitte Juli das Hochwasser der Inde in großen Mengen in den Tagebau geströmt. Jetzt soll geprüft werden, wie das regionale Wassermanagement darauf reagieren kann und welche Rolle die Tagebauseen zukünftig beim Hochwasserschutz spielen könnten.
Unterstützung vom Land
Der Bürgermeister der Gemeinde Inden, Stefan Pfennings, lobte die etablierte Zusammenarbeit mit der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH und der RWE Power AG als vorbildlich. Jetzt will er weitere Unterstützung mobilisieren. „Wir haben den Fachleuten aus den Ministerien und Landesbehörden heute die großartigen Perspektiven vor Augen geführt, die wir hier in der Region haben. Um dieses Potenzial nutzen und die räumliche und touristische Inwertsetzung des Indesees konkret angehen zu können, brauchen wir die Unterstützung der Landesebene. Wenn wir mit allen Partnern gemeinsam an einem Strang ziehen, schaffen wir günstige Voraussetzungen für einen erfolgreichen Strukturwandel.“
Ein Schwerpunkt der Tagebau-Tour lag auf den planerischen und rechtlichen Aspekten der Indesee-Entstehung. Hier gibt es in den drei Tagebauumfeldern des Rheinischen Reviers noch eine Reihe offener Fragen. Diese sollen ab Oktober auf Initiative von indeland GmbH und Gemeinde Inden in mehreren Planungsworkshops der Zukunftsagentur Rheinisches Revier geklärt werden.
„Die Dimensionen des Tagebaus verdeutlichen die Größenordnung, in der die bauliche Planung des Seeumfelds stattfindet.“