
Der Braunkohlenausschuss hatte der NRW-Landesregierung den geänderten Plan für die Bergbaufolgelandschaft bereits im Jahr 2008 vorgelegt. Es dauerte dann noch bis Herbst 2009, bis die Landesregierung den Plan mit einigen Anmerkungen genehmigte und der Braunkohlenausschuss wiederum diesen Änderungen zustimmte. Das entscheidende Novum blieb dabei aber unverändert: Die östliche Hälfte des Abbaufelds des Tagebaus Inden soll überwiegend als See gestaltet werden – und damit nicht mehrere Jahrzehnte lang über eine Bandtrasse mit Abraum aus dem Tagebau Hambach verfüllt werden.
Interessant ist, was die Geschäftsstelle des Braunkohlenausschusses kommentierend der Genehmigung beifügt:
Man erwarte von dieser Umplanung „keine negativen Auswirkungen auf die Umwelt“ und weist darauf hin, dass die ursprünglich notwendige Querung der ökologisch hochwertigen Ruraue durch die Bandanlage vom Tagebau Hambach nun wegfällt. Der neue Braunkohlenplan, so heißt es weiter, decke den Flächenbedarf der landwirtschaftlichen Betriebe, „soweit sie langfristig weiterbetrieben werden“. Für alle Nebenerwerbslandwirte werde es Kompensationen geben.
Das entscheidende Argument der Seebefürworter ist: Der See biete „große Chancen einer strukturwirksamen Inwertsetzung“. Die Gründung des Entwicklungsgesellschaft indeland im Jahr 2006 wird beispielhaft herausgestellt und der Braunkohlenausschuss fordert „alle berührten Gebietskörperschaften“ auf, der Entwicklungsgesellschaft beizutreten. Langerwehe, Linnich und Niederzier folgten diesem Appell und traten 2010 der Entwicklungsgesellschaft indeland bei.
Das Kapitel 8.2 des Braunkohlenplans beschäftigt sich dann mit der räumlichen Ausdehnung und dem zeitlichen Verlauf der Oberflächengestaltung und Wiedernutzbarmachung.
Auf einer Fläche von rund 470 ha des Tagebaus soll demnach wieder Landwirtschaft betrieben werden. Die Mulde für den Restsee soll etwa 1100 ha groß werden. Er soll mit einem „Grünzug mit integrierten Freiflächen“ umgeben werden. Der See soll rund 180 Meter tief werden und mit Wasser aus der Rur im Lauf von 30 bis 40 Jahren gefüllt werden, „möglichst früher“. Südöstlich von Lucherberg soll bereits nach fünf Jahren eine Freizeit- und Erholungsnutzung ermöglicht werden. In der Zwischennutzungszeit sollen Wander- und Radwege sowie weitere Wasserzugänge von Inden/Altdorf, Merken, Lamersdorf und Schophoven entstehen. Weiter heißt es: „Frühzeitig einzurichtende ökologische Bereiche sind zu schützen.“ Die Seeuferböschung soll mit Abraum aus dem Tagebau Inden in einigen Bereichen zu ökologisch wertvollen Flachwasserzonen modelliert werden. Im Fokus steht „eine dauerhaft stabile ökologische Regeneration des Abbaubereiches sowie die Sicherstellung eines Freizeit- und Erholungswertes der Landschaft.“
