Der Aufsichtsrat der Zukunftsagentur Rheinisches Revier hat im Februar zwei weitere Sterne für Strukturwandelprojekte im indeland vergeben. Beide Vorhaben sind damit einen Schritt weiter, was konkrete Förderung betrifft.
„Um das Tempo halten zu können, das den bevorstehenden Herausforderungen angemessen ist, brauchen die Kommunen im Rheinischen Revier mehr Beinfreiheit und Unterstützung von allen Ebenen", sagte Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Zukunftsagentur. Das betreffe unter anderem Planungs- und Genehmigungsprozesse und die finanziellen Ressourcen.
Inwertsetzung Indesee
Der Indesee wird als erster der drei großen Restseen im Rheinischen Revier konkrete Gestalt annehmen. Mit der Befüllung wird sich von 2030 an auch das direkte Umfeld des
heutigen Tagebaus Inden verändern: Die Grubenlandschaft verwandelt sich in einen Raum für Menschen. Freizeitanlagen, Wege und Cafés sollen den zukünftigen See, die
Böschungsterrassen und die Ortschaften miteinander verbinden.
Zur Inwertsetzung der Tagebaukante wurden bislang 18 Handlungsfelder und Planungsstandorte mit insgesamt rund 40 investiven Einzelprojekten definiert. Zum Beispiel sollen Rundwege in der Zwischenlandschaft, Strandzonen und Marinas, Straßen und Brücken sowie neues Bauland angelegt werden. Einige dieser Maßnahmen erstrecken sich über einen Zeitraum von heute bis 2060.
Bei dem Vorhaben geht es darum, den zeitlichen Ablauf der unterschiedlichen Projekte zu entwickeln. Die Planungen benötigen zum Teil lange Vorlaufzeiten, auch weil in einigen Fällen neue Verfahren mit den Aufsichtsbehörden abgestimmt werden müssen. Die hohe Komplexität der Inwertsetzung erfordert ein interdisziplinäres Projektmanagement, das
aus den Fördermitteln finanziert werden soll.
Schophoven – Städtebauliche Entwicklung
Die Gemeinde Inden ist massiv vom Tagebau betroffen. Zwei Drittel des Gemeindegebiets werden vom Tagebau in Anspruch genommen und auch der zukünftige Indesee wird etwa
ein Drittel des Gemeindegebiets einnehmen. Vor diesem Hintergrund hat die Gemeinde Inden rund um den See rund 50 Einzelprojekte in 18 Projektfamilien identifiziert und teilweise
bereits auf den Weg gebracht, um die Seekante frühzeitig in Wert zu setzen. Ein wesentlicher Baustein in diesem Gesamtzusammenhang ist die städtebauliche und funktionale Aufwertung von Schophoven. Der Ort wird das erste Dorf im Rheinischen Revier sein, das sich auf eine zukünftige Seekante hin entwickeln wird. In Schophoven sollen zeitnah verschiedene Einzelprojekte umgesetzt werden. Diese Projekte markieren den Aufbruch und den Einstieg in die Wiederherstellung einer lebenswerten Umwelt für die Einwohner von Schophoven.
Konkret umfassen die ersten umzusetzenden Projekte die Schaffung einer Sichtachse auf den See ausgehend von der Ortsmitte und entlang des geplanten Quartiers
Bartholomäus-Pfädchen sowie die Verknüpfung des denkmalgeschützten Gut Müllenark über eine Grünverbindung mit dem Indesee.
Informationen über den Status quo aller Strukturwandelprojekte im indeland finden Sie auf der Seite Förderung.