Gut 100 Teilnehmende aus Politik, Wirtschaft, Planung und Verwaltung kamen zum indeland Forum 2025, um über eine zentrale Frage zu diskutieren: Wie wird aus den Plänen für den Indesee gelebte Realität? Unter dem Motto „Vom Plan zur Praxis“ prägten Aufbruchsstimmung und Gestaltungswille von Beginn an die Veranstaltung.
Gleich zum Auftakt wurde es konkret. Stefan Pfennings, Bürgermeister von Inden und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der indeland GmbH, Marion Schunck-Zenker, Bürgermeisterin von Linnich, und indeland-Geschäftsführer Christian Rast diskutierten gemeinsam: „Was braucht unsere Region jetzt?“ Die Antworten klangen wie ein gemeinsames Versprechen: Zusammenarbeit, Transparenz und die Einbindung der Menschen vor Ort. Pfennings verwies auf die hohe Förderquote von 97,5 Prozent und sagte mit Blick auf den Indesee: „Wir müssen im interkommunalen Verbund anpacken, wenn wir diese Chance nutzen wollen.“
Vom Plan in die Tat
Wie aus Visionen konkrete Landschaft wird, zeigte Clas Scheele von RMPSL Landschaftsarchitekten. Sein Impuls zum Rahmenplan Indesee 2.0 ließ vor dem inneren Auge Bilder entstehen: Uferwege, Naturflächen, Freizeitmöglichkeiten. Der See, so Scheele, sei längst mehr als eine Idee – er nehme Schritt für Schritt Gestalt an. „Beginnen Sie jetzt mit der Entwicklung der zentralen Flächen, denn ab 2030 werden die Menschen hierherkommen“, appellierte er.
Perspektiven und Erwartungen
Im Talk „Inwertsetzung – Perspektiven und Erwartungen“ wurde sichtbar, wie viel bereits in Bewegung ist. Regina Dechering von der Gemeinde Inden berichtete von ersten Projekten am Indemann und in Schophoven. Dr. Markus Kosma von RWE Power erklärte: „Die Strukturen für das Hafenbecken in Schophoven sind bereits angelegt, erste Uferbereiche sind erkennbar.“ Noch laufen die Genehmigungsverfahren für die Seebefüllung, doch die Gestalt des künftigen Indesees tritt bereits hervor.
Auch Boris Linden von der Neuland Hambach GmbH brachte Beispiele mit: Am Tagebau Hambach entsteht mit dem „Hambach Loop“ ein Radrundweg mit Pionierbauten. Zugleich soll die Sophienhöhe sanft touristisch erschlossen werden – mit Wegen, Aussichtspunkten, Landschaftsarchitektur und einem Besucherzentrum. Das Gespräch zeigte deutlich: Von touristischen Attraktionen über wirtschaftliche Impulse bis zu ökologischen Mehrwerten – die Umgestaltung der Tagebauumfelder hat längst begonnen. Und einig waren sich alle: Nur im Schulterschluss gelingt ein stimmiges Gesamtbild.
Der Indesee als Wirtschaftsmotor
Wie stark der Indesee die Region auch wirtschaftlich verändern kann, stellte Heiko Rainer von der dwif-Consulting GmbH heraus. In seinem Vortrag „Indesee – Neue Wertschöpfung für die Region“ sprach er über Chancen für Tourismus, Dienstleistungen und Gastronomie. „Andere haben die Berge – Sie haben künftig die Seen“, sagte er und machte Mut, diese neue Stärke selbstbewusst zu entwickeln.
Im Talk „Indesee – Chance und Verantwortung“ vertiefte Rainer die Diskussion gemeinsam mit Laura Schulze vom NRW-Wirtschaftsministerium und Bürgermeisterin Schunck-Zenker. Schulze betonte die Unterstützung des Landes NRW. Mit dem Förderprogramm Empowerment Tagebauumfeld werden bis 2029 sieben Projekte allein im indeland umgesetzt. „Dieser Prozess ist eine einmalige Chance, für künftige Generationen eine lebenswerte Landschaft zu gestalten“, sagte sie.
Rainer plädierte dafür, schon in der Füllphase zwei oder drei „Leuchttürme“ zu schaffen, die Strahlkraft entfalten wie der Indemann. Sobald solche Orte Menschen anziehen, folgten private Investitionen von selbst. Schunck-Zenker blickte zuversichtlich nach vorn: Auch ihre Stadt Linnich, rund 20 Kilometer entfernt, werde profitieren. Als nördliches Eingangstor ins indeland und direkt über den RurUfer-Radweg angebunden, sei der Effekt für ihre Kommune unausweichlich.
Jetzt beginnt das Tun
Als die letzten Gäste beim Imbiss noch einmal angeregt über die Projektstationen diskutierten, lag Aufbruch in der Luft. „Die Region ist bereit, vom Plan in die Umsetzung zu gehen“, fasste Christian Rast zusammen.
Sein Resümee brachte den Tag auf den Punkt: „Das indeland-Forum 2025 hat gezeigt: Der Strukturwandel ist greifbar geworden.“ Mit klaren Planungen, konstruktivem Austausch und einer gemeinsamen Vision rückt der Indesee näher. Das Forum war damit nicht nur Debattenraum, sondern ein sichtbares Signal: Jetzt beginnt das Tun.